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Gynäkomastie

Gynäkomastie ist eine gutartige ein- oder beidseitige Vergrößerung der männlichen Brust. Im eigentlichen Sinne ist damit eine hormonabhängige Vergrößerung des Brustdrüsenparenchyms bezeichnet, das mit mindestens 0,5 cm Durchmesser meist unterhalb der Brustwarze (Mamille) tastbar ist.

Es wird die hormonabhängige Vergrößerung des  Brustdrüsengewebes als echte Gynäkomastie (Gynaekomastia vera), von einer Pseudogynäkomastie, einer augenscheinlich vergrößerten Brust unterschieden, die hauptsächlich durch Fetteinlagerung bei Adipositas (Lipomastie) entsteht.

Wichtige Differentialdiagnosen sind ferne benigne Tumoren (z. B. Lipome) und das seltene Mamma-Carcinom des Mannes.

Eine Gynäkomastie kann bei Männern in drei Altersphasen auftreten: als Neugeborenengynäkomastie, als Puberptätsgynäkomastie  und als Altersgynäkomastie.

Aufgrund des hohen Östrogenspiegels während der Schwangerschaft tritt übrigens bei 60-90% der männlichen Neugeborenen eine Gynäkomastie auf, die innerhalb von 3-4 Wochen nach der Geburt rückläufig ist.

Während der Pubertät tritt die Gynäkomastie ebenfalls häufig auf. In den meisten Fällen ist die Gynäkomastie bis zum Alter von 17 Jahren wieder fast vollständig rückläufig. Bei einigen jungen Männern kann die Vermehrung des Brustgewebes aber bis in das Erwachsenenalter bestehen bleiben.

Im älteren Erwachsenenalter steigt die Häufigkeit der Gynäkomastie wieder an mit einer beobachteten Häufigkeit zwischen 25 und 65%.

Insbesondere wenn außerhalb dieser typischen Altersgruppen eine Brustdrüsenvergrößerung auftritt, muss die Ursache abgeklärt werden.

Als Ursachen kommt ein Androgenmangel, eine übermäßige Östrogenwirkung, eine Stoffwechselstörung, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder auch ein Hodencarcinom oder andere bösartige Tumore infrage.