Die Bedeutung der Schilddrüsenunterfunktion
Bei der Unterfunktion der Schilddrüse werden zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet. Es entsteht eine Mangelsituation im Körper, die beinahe jede einzelnen Körperzelle betrifft - der gesamte Stoffwechsel läuft sozusagen auf Sparflamme!
Auf Dauer führt diese Verlangsamung zu einem Anstieg der Blutfette, und es entstehen vermehrt Gefäßablagerungen. Gefäßablagerungen (Atherosklerose) wiederum sind die Hauptursache von Herzinfarkten.
Typische Anzeichen
Im Erwachsenenalter gibt es eine Reihe von Symptomen, die auf eine Unterfunktion hinweisen können:
• Müdigkeit & Antriebsschwäche
• Konzentrations- und Gedächtnisschwäche
• Verminderte Leistungsfähigkeit
• Kälteempfindlichkeit
• Verlangsamter Puls
• Wassereinlagerungen
• Gewichtszunahme ohne erkennbaren Grund
• Verstopfung
• Libido-/Potenzstörungen
• Störungen des weiblichen Zyklus
Bei älteren Menschen kommt es durchaus häufig zu leichter Schilddrüsenunterfunktion. Sie wird allerdings oft übersehen, weil sie mit anderen Alterserscheinungen verwechselt wird. Bei Frauen wird eine Unterfunktion häufig mit Wechseljahresbeschwerden verwechselt. Daher findet eine Behandlung oft erst sehr spät statt. Mit der Gefahr von Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt.
Bei Babys und Kleinkindern kommt eine Unterfunktion eher selten vor. Sie kann dann Anzeichen einhergehen wie…
• Hohes untypisches Schlafbedürfnis
• Trinkschwäche
• Untypisch „braves“ Verhalten
• Körperliche/geistige Entwicklungsstörungen bzw. –verzögerungen
Weitere Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion
Eine Unterfunktion kann als Folgen einer Virusinfektion, einer Operation, einer Radiojodtherapie oder einer Einnahme bestimmter Medikamente auftreten.
Darüber hinaus zeigt sie sich bei einer Vielzahl seltener angeborener oder erworbener Schilddrüsenfunktionsstörungen.
Wichtig für Sie
Eine unerkannte Schilddrüsenunterfunktion kann langfristig schwerwiegende Folgen haben. Liegen mehrere der oben genannten Symptome vor, sollte unbedingt eine Diagnostik der Schilddrüse erfolgen
Schilddrüsenhormone & Prolaktin
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu einer Erhöhung des Hormons Prolaktin im Blut führen, weil die Regelkreise der Schilddrüsenhormonproduktion und der Prolaktinproduktion miteinander verbunden sind. Dies ist wichtig bei der Diagnose eines Prolaktinoms.
Der Hypothalamus wacht über die Menge an Schilddrüsenhormonen im Blut. Bei einem Mangel schüttet er TRH aus, welches die Produktion von TSH im Hypophysenvorderlappenanregt. TSH wiederum regt die Bildung von Schilddrüsenhormonen an, bis der Blutspiegel wieder normal ist.
Das TRH regt darüber hinaus aber auch die Prolaktinbildung an.
Besteht eine krankhafte Schilddrüsenunterfunktion, dann führt des Ausschüttung von TRH durch den Hypothalamus aber statt zur Normalisierung des Schilddrüsenhormonspiegels nur noch zum Anstieg von Prolaktin. Und da der Mangel an Schilddrüsenhormonen im Blut nicht aufhört, hört auch der Hypothalamusnicht auf, TRH zu produzieren.
Endokrinologie
- Schilddrüse
- Intersexualität
- Geschlechtsinkongruenz
- Schilddrüsenüberfunktion
- Schilddrüsenunterfunktion
- Nebenschilddrüsen
- Nebennieren
- Hypophyse
- Hashimoto-Thyreoiditis
- Adipositas
- Hypophysenerkrankungen
- Hypophysentumore
- Hypothalamus
- Prolaktinom
- Akromegalie
- Cushing-Syndrom
- Hypophyseninsuffizienz
- Diabetes Insipidus
- Metabolisches Syndrom
- Lipidologie
- Sexualität
- Autoimmunerkrankungen