Hepatitis C
Eine Infektion mit dem Hepatitis C-Virus kann eine akute Hepatitis mit Symptomen einer „Gelbsucht“ (Gelbfärbung der Augen, Oberbauchbeschwerden, Entfärbung des Stuhls, Dunkelfärbung des Urins und andere Symptome) hervorrufen. Bei einem Teil der Patienten kann die Erkrankung „von selbst“ ausheilen, bei der Mehrzahl der Patienten kommt es jedoch zu einer chronischen Hepatitis C. Die chronische Hepatitis C kann im Verlauf zu einer zunehmenden Zerstörung des Lebergewebes (Fibrose) und zu einer Leberzirrhose führen. Eine weitere Komplikation kann eine Form des Leberkrebses (hepatozelluläres Karzinom, HCC) sein.
Die Therapie der Hepatitis C hat in den letzten Jahren einen Quantensprung erlebt. Bis noch vor fünf Jahren war die Standardtherapie eine Interferontherapie mit Ribavirin, die jedoch erhebliche Nebenwirkungen aufwies und über einen längeren Zeitraum (je nach Genotyp bis zu einem Jahr) gegeben werden musste. Außerdem war das dauerhafte Ansprechen (entspricht einer Ausheilung) in Abhängigkeit vom Genotyp nur zwischen 40% und 80% erzielt worden. Durch neue, direkt gegen das Virus wirksame Medikamente, wie z.B. Sofosbuvir, Ledipasvir, Daclatasvir und sogenannte Proteasehemmer, kann ein dauerhaftes Ansprechen in Abhängigkeit vom Genotyp und dem Grad der Schädigung der Leber (z.B. Leberzirrhose) bei 85-98% der Patienten erreicht werden. Die Nebenwirkungen der neuen Medikamente sind dabei erstaunlich gering und die Therapiedauer meist nur drei Monate.