HIV
Die erworbene Immunschwäche AIDS (Aquired Immunodeficency syndrome) wurde als Erkrankung erstmalig 1981 beschrieben. Im Verlauf konnte dann 1983 HIV (humane Immundefizienz-Virus) als ursächlicher Erreger identifiziert werden. HIV verursacht nach längerer Infektion die schwere Immunschwäche AIDS, bei der lebensgefährliche Infektionen auftreten können, die früher auch meist tödlich verliefen. Mit der Einführung der hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART oder ART) kann das Virus jedoch sehr gut kontrolliert werden, so dass bei rechtzeitiger Therapie AIDS und damit auch Tod infolge der HIV-Infektion vermieden werden kann. Die Therapie kann inzwischen sogar häufig mit der Einnahme nur einer Tablette pro Tag erfolgen. Unter der Therapie sind jedoch regelmäßige ärztliche Kontrollen notwendig. Durch die spezifische HIV-Therapie ist die Lebenserwartung von HIV-Infizierten inzwischen annähernd gleich zu der der Gesamtbevölkerung. In Deutschland leben nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) etwa 80.000 Menschen, die HIV-infiziert sind. Die Anzahl der Menschen, die noch nichts von ihrer Infektion wissen, dürfte aber zusätzlich weitere 15.000 betragen. Die Rate der HIV-Neuinfektionen in Deutschland ist zuletzt weiter leicht ansteigend und wird mit etwa 3.000 pro Jahr beziffert.