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Zusammen gegen Diabetes Typ 2

Vom 13. bis 18.06.17 fuhren fünfzehn Freizeitsportler von Berlin nach Gdingen, um ein Projekt der Medicover Foundation im Kampf gegen Diabtes Typ 2 zu unterstützen. Sie berichteten hier täglich im Blog.

Tag 1 um 12.00 Uhr: Treffpunkt Hausvogteiplatz

Um 12.00 Uhr hatten wir uns für letzte Vorbereitungen auf dem Hausvogteiplatz in Berlin- Mitte verabredet. Jetzt treffen nach und nach alle Fahrer ein, die von Berlin aus die 700 Kilometer bis nach Gdingen bei Danzig angehen wollen. Auch unsere polnischen Kollegen, die uns von hier aus begleiten werden, rollen an. Eine von ihnen hat bereits 90 Kilometer auf dem Weg bis zum Startpunkt hinter sich und sieht absolut frisch aus. Unglaublich. Bei unseren Trainingsfahrten mit einigen Fahrern aus Deutschland hatten wir nach den ersten neunzig Kilimetern immer gedacht: "So, auf unserer längsten Etappe müssten wir noch mal 70 Kilometer ´draufpacken." Und in diesen Momenten bekamen wir einen ziemlichen Respekt vor der Strecke. Entsprechend ist auch die Stimmung bei einigen. Einerseits freuen wir uns riesig auf diese gigantische Herausforderung und das gemeinsame Erlebnis. Andererseits mischen sich - die Ermahnungen unserer Familien und Freunde zum Abschied noch im Ohr - auch Sorgen unter: werde ich es schaffen, wird alles gut gehen? Mehrmals ist zu hören "Auf was habe ich mich da bloß eingelassen" oder etwas zweckoptimistischer mit Augenzwinkern: "Das wird wie Urlaub!"

Tag 1 um 13.00 Uhr: Letzte Vorbereitungen

Es wird Zeit, wir verstauen unser Gepäck in den Begleitfahrzeugen. Gleich wird sich zeigen, ob uns unser Material gut trägt. Unser Bochumer Endokrinologe hat ein erkennbar ziemlich neues Rad mitgebracht. Er berichtet, dass er in Vorbereitung auf die große Tour das Radfahren nach langer Pause wiederentdeckt hat. Und schwärmt von wunderbaren Radwegen, die ihn dabei durchs Sauerland geführt haben.

Tag 1 um 13.30 Uhr: Der Start

Die Räder sind präpariert und unser Teamkapitän gibt letzte Hinweise zur ersten Etappe, vor allem zum sicheren Fahren in der Gruppe und zur richtigen Ernährung. Wir greifen noch mal beim Buffet zu und versorgen uns mit Obst, Energieriegeln und Wasser für unsere Trinkflaschen. Marcin von der Medicover Stiftung verabschiedet uns sehr herzlich, wir rollen zur Startlinie auf dem Gendarmenmarkt, Foto und "Los!".

Tag 1: Ankunft in Frankfurt an der Oder

Die erste Etappe ist geschafft! Auf der Strecke wurden erste Blessuren allerbestens von unseren polnischen Betreuern im Begleitfahrzeug versorgt. Wir sind im Hotel und ... zu müde zum Schreiben. Morgen soll es schon um 7.30 Uhr weitergehen.

Tag 2: Von Frankfurt/Oder nach Zielona Góra

Es läuft richtig gut. Wir sind total begeistert. Bis auf einen Sturz heute lief alles wie am Schnürchen. Von einem Rad haben wir kurzerhand den Fahrradständer abmontiert. Der ist auf so einer langen Tour so ziemlich das Überflüssigste, was wir uns vorstellen können. Die Fahrerin hat das auch gleich eingesehen.

Heute sind wir schon halb drei in der ersten "Blauen Stadt" angekommen. Kaum da an den blauen Zelten, sollten wir gleich auf Spinning-Räder und einen Bluttest machen. Na klar, deshab sind wir unterwegs. Um zu zeigen, dass man mit Sport was gegen Diabetes Typ 2 tun kann. Und das mit Spaß. Wahrscheinlich werden wir gleich in die Betten fallen. Morgen beginnt die Etappe bereits um 6.30 Uhr, damit wir am frühen Nachmittag in Posen ankommen. Da treffen wir endlich mit dem in Zakopane gestarteten Team zusammen.

Tag 3: Zum Treffen nach Posen

Ein Glück, dass uns das Betreuerteam aus dem Begleitfahrzeug so gut versorgt, mit Elektrolyten und Wasser hauptsächlich. Außerdem bietet uns das Fahrzeug auch Sicherheit, wenn wir auf viel befahrenen Straßen unterwegs sind. Ein gutes Gefühl. Auf zur vierten "blauen Stadt", Posen.

Um 14.00 Uhr treffen wir mit dem in Zakopane gestarteten Team zusammen. Was für ein stimmungsvolles Aufeinandertreffen! Wir fahren ein Stück zusammen, fast 40 Fahrerinnen und Fahrer. Wir müssen uns jetzt in der Fahrerformation neu organisieren. Eine Riesenüberraschung: mit uns fahren zwei Olympiasiegerinnen, Iwona Podkościelna und Aleksandra Tecław, zwei paralympische Goldmedaillengewinnerinnen im Tandem der Paralympics 2016 in Rio. Beide begleiteten das Team aus Zakopane über mehrere Etappen. Was für eine Ehre!

Schon nach 30 gemeinsamen Kilometern stellen wir fest, dass beide Teams auf dem Weg bis nach Posen ihren ganz eigenen Rhythmus gefunden hatten. Das lässt sich in so einer großen Gruppe ganz schwer zusammenbringen. Das in Zakopane gestartete, ambitionierte Team hatte sich in beeidruckend vielen Trainingseinheiten auf die Tour vorbereitet. Jeden Mittwoch Spinning, jedes Wochenende Training mit einem sehr konsequenten Trainer und einem perfektionierten "Formationsflug". Wir aus Berlin fahren ganz anders, weniger Formation. Obwohl wir überwältigt sind zu erleben, was Windschattenfahren ausmacht. Schauen auf der Strecke auch mal mehr nach rechts und nach links. Da werden aus den geplanten 130 Kilometern schon mal 179, einfach, um die vielbefahrenen Bundesstraßen zu vermeiden. Wir entscheiden uns, wieder in unseren zwei bewährten Teams zu fahren. Ein zusätzlicher Ambulanzwagen wird organisiert, so dass jedes Team weiter professionell begleitet wird.

Tag 3: Blaue Zeltstadt in Posen

Schade, ein Kollege hat Schmerzen im Knie, das ist übel angeschwollen. Wahrscheinlich stimmt etwas an der Einstellung des Materials nicht. Er wird nicht alle Etappen komplett durchfahren können, das ist abzusehen.

Mehr als 600 Menschen haben sich in den blauen Zelten testen und beraten lassen, von Gesundheitspflegern, Ernährungsberatern, Apothekern, Zahnärzten und Physiotherapeuten. Das Interesse ist riesengroß, und wenn nur einige ihre Lebensgewohnheiten ändern, um gesünder zu leben: alle Strapazen der Tour haben sich gelohnt...

Was die Ausdauer angeht, so scheint das Geheimnis darin zu liegen, einfach Unmengen zu essen. Jede halbe Stunde sollte man etwas zu sich nehmen. Auf den 180 Kilometern heute hat jeder im Schnitt 14 Powerriegel verbraucht.

Tag 4: Von Posen nach Bydgoszcz

Es regnet. Und es macht uns nichts aus. Alle wollen fahren. Wir haben Schwierigkeiten, einen Freiwilligen zu finden, der eine Etappe aussetzt, um das Gepäckfahrzeug zu steuern.

Auch das Material hält gut durch. Bis jetzt noch nicht mal einen Platten in unserem Team. Halt, das stimmt nicht so ganz ... unser Ambulanzwagen hatte heute eine Reifenpanne.

Tag 4: Nach so vielen Kilometern: das sind wir ...

Ein stürmischer Tag. Fünfzehn Kilometer vor dem Etappenziel kündigt sich Regen an. Wir denken, es noch rechtzeitig bis zum Etappenziel zu schaffen. Dann - vor unserer Nase senkt sich eine Bahnschranke. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sie wieder den Weg frei macht. Nach einem Kilometer Fahrt öffnet der Himmel seine Schleusen. Zehn Sekunden, bevor der Wolkenbruch losgeht, erreichen wir eine Tankstelle. Geschützt können wir uns in aller Ruhe präparieren, Regensachen anziehen. Es macht uns nachdenklich. Irgendwie eine freundliche Laune des Schicksals. Ohne Halt an der Bahnschranke wären wir mitten auf dem Strecke vom Unwetter erwischt worden.

Tag 4: ... und das ist unser Weg

Wie jeden Abend genießen wir deftige regionale Küche. Piroggen geben uns neue Kraft. Lecker.

Tag 5: Etappenziel Malbork

Es regnet die ersten 50 Kilometer.

Wir erfahren, dass das Team aus Zakopane heute keinen guten Tag hatte. Es war mit einem Schnitt von 45 km/h unterwegs gewesen. Dann wurde das Peloton Zeuge eines Auffahrunfalls von zwei PKWs. Natürlich machten alle Stopp, die Crew ihres Medicover-Rettungswagens leistete sofort Erste Hilfe. Was für ein Glück im Unglück für die Unfallbeteiligten. Aber dann, wieder auf der Strecke: einer der Teamfahrer, der einzige, der alle bisherigen vier Radtouren mitgemacht hatte, wird von einem Auto touchiert und kann nicht weitermachen. Es tut uns so leid.

Dabei hatte für unser Team der Tag so ausgelassen begonnen. Unser musikalischer Teamkollege, Endokrinologe aus Berlin-Mitte im Medizinischen Versorgungszentrum, demonstriert, wie man sich Luftgitarre spielend auf dem Rennrad fortbewegen kann. Tolle Performance!

Tag 6: Die Sache mit der Brücke ... und die mit der Polizei

Unsere Route führt heute über eine Brücke. Und die ist komplett gesperrt. Wir weichen aus und benutzen den Catwalk einer Eisenbahnbrücke. Das war vermutlich von den Verkehrsplanern so nicht gedacht. Aber es ist der einzige Weg.

Vor Danzig beginnen die letzten drei Stadtdurchfahrten. Wir brettern mit 30 Stundenkilometern durch, über auf Rot geschaltete Ampelkreuzungen hinweg. Natürlich gut abgeschirmt und begleitet durch Polizeieskorten. Die wechseln an den Stadtgrenzen, weil unterschiedliche Regierungsbezirke zuständig sind. Das nennen wir mal einen Empfang!

Tag 6: Am Ziel

Nach 781 Kilometern, fünf mal sechs Stunden im Sattel, sind wir am Ziel!

Rückblickend war der erste Tag der "schlimmste", anstrengendste. Jetzt, am Ziel, können wir uns gut vorstellen, so einfach noch ein paar Tage weiterzumachen. Es hatte uns bereits am zweiten Tag gehabt, das "Rennfieber". Wir waren richtig "heiß" darauf, immer weiter zu fahren. Noch mehr Kilometer... noch mehr Anstiege. Einer von uns hat fast sämtliche Bergsprints gewonnen, aber es waren mehrere "Rennmaschinen" unterwegs. Wie Dampfmaschinen, als ob jede Anstrengung abperlt.

Wir feiern unsere Ankunft mit einem Bad in der Ostsee.

Tag 7: Nach Hause

Beim Blick auf unsere Tachometer stellen wir fest: Höchstgeschwindigkeiten bei 60 km/h, längste Etappe 211 Km.

Jetzt geht´s nach Hause, Rad und Gepäck auf die Reise schicken, Heimfahrt. Ankunft um 3.00 Uhr morgens. Die Tour ist vorbei.

Bericht zum Tourauftakt von Marcin Radziwiłł

Von den ersten Etappen der Radtour erreichte uns ein Bericht des Präsidenten der Medicover Stiftung, Marcin Radziwiłł. Auch das polnische Team war gut gestartet:

"Liebe Freunde der Medicover Foundation,

voller Stolz teilen wir mit: Die Radtour „Zusammen gegen Typ-2-Diabetes“ ist gestartet, zwei Teams sind unterwegs!

Unsere Teams sind in zwei Städten gestartet, in Zakopane, im Süden Polens, und in Berlin. Am Sontag, den 11. Juni haben unsere „Helden“ – Freiwillige und Mitarbeiter der Medicover-Gruppe und der Medicover Stiftung – erfolgreich die ersten 124 Kilometer von Zakopane nach Krakau bewältigt! Sie wurden mit großer Begeisterung und Freude gegen 15.00 Uhr in unserer „Blue Town“, unserer „blauen Stadt“ in Krakau am Platz „Napoleons-große-Armee“ begrüßt. Während der letzten zwei Tage hatte die Gruppe Ihre Fahrt von Krakau fortgesetzt und soll am Nachmittag den wunderschönen Hauptplatz in Wrocklaw, einer weiteren „Blauen Stadt“, erreichen.

Zum ersten Mal sind 9 Freiwillige aus Deutschland dabei, um ihr Engagement für dieses so wichtige Thema zu zeigen! Gestern, am 13. Juni, starteten unsere Freunde (zehn deutsche und sechs polnische Fahrerinnen und Fahrer) nach dem obligatorischen Fototermin kurz nach 13.00 Uhr, um sich auf den Weg zu ihrem ersten Etappenziel, Frankfurt an der Oder, zu machen. Heute morgen ist das Berliner Team schon im Sattel unterwegs mit Ziel Zielona Gora, welches ebenfalls eine „Blaue Stadt“ ist. Dort werden sie am Nachmittag von einem Synevo-Team gespannt erwartet.

Am Donnerstag, wird das deutsche Team mit dem Team aus Zakopane in Posen zusammentreffen. Gemeinsam werden sie die Ziellinie in Gdingen im großen Finale am 18. Juni 2017 überqueren.

Wir sind unsagbar stolz, dass wir mit unserer Radtour jedes Jahr so viel Aufmerksamkeit und immer mehr Publikum für unsere Aktivitäten in Bildung, Screening und Aufklärungsarbeit erreichen. Jahr für Jahr steigt nach unserer Wahrnehmung die Begeisterung rund um die Radtour.

Einer nach dem anderen, werden sich unsere Radfahrer den Herausforderungen der Reise stellen und die lange Strecke von über 1.000 Kilometern von den Bergen der Tatra bis zum Baltischen Meer, beziehungsweise 600 Kilometer von Berlin bis nach Gdingen, bewältigen. Insgesamt sieben „Blaue Städte“ werden entlang der Strecke errichtet, mit kostenlosen Untersuchungen und sportlichen Aktivitäten für jedermann, die Spaß machen.

Wir bitten alle, unsere Fahrer anzufeuern und mit dabei zu sein! […]

Wir wünschen beiden Teams alles erdenklich Gute.

Marcin und das Team der Medicover Foundation"

Marcin Radziwiłł ist Präsident der Medicover Foundation, einer gemeinnützigen Stiftung der Medicover-Gruppe.

Highlights der Tour von Marcin Radziwiłł

Nach Abschluss der Veranstaltung zog Marcin Radziwiłł, Präsident des Vorstandes der Medicover Foundation, eine Bilanz der diesjähren Ausgabe der MEDICOVER Radtour "Zusammen gegen Diabtes Typ 2". Hier ein Auszug seines Berichtes:

2 Strecken: Zakopane-Gdingen (1020 km); Berlin-Gdingen (781 km)  

37 Fahrer, 13 Frauen und 24 Männer, aus 4 Ländern - Polen, Deutschland, Rumänien und Ukraine

2 paralympische Goldmedaillengewinnerinnen im Team

7 Blaue Städte mit 2.800 Gesundheits-Checks und Beratungen

2 fantastischen Besatzungen in den begleitenden Rettungswagen

3  Polizeieskorten bei der Zieletappe

zum ersten Mal ein Tandem bei der Tour

zum ersten Mal der Etappenstreckenrekord von 200 km gebrochen - 211 km wurden auf einer Etappe vom Berliner Team zurückgelegt

100 vom Berliner Team verspeiste Bananen

150 vom Team Zakopane verspeiste Rühreier

2 beschädigte Fahrräder - beide Fahrer aus dem Team Zakopane erreichten das Ziel auf geliehenen Fahrrädern

1 Reifenwechsel beim paralympischen Tandem

2 verletzte Knie

Über 1.000 Formationswechsel beim Team Zakopane

1 abenteuerliche Ausweichstrecke über eine Eisenbahnbrücke, da die reguläre Brücke gesperrt war

1 aufgedeckte heimliche Liebe für Anstiege, mit vielen Beschwerden einiger Teammitglieder aus Berlin, es gäbe zu wenige Berge in der Streckenführung

300 Personen, die für die Organisation und den erfolgreichen Verlauf der Tour verantwortlich zeichnen

100% Zufriedenheit!

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